In der Jüdischen Gemeinde in Bochum wächst die Sorge vor Übergriffen. „Zahlreiche Mitglieder fühlen sich nicht mehr sicher. Das ist eine bedrohliche Entwicklung", warnt der 1. Vorsitzende Grigory Rabinovich im WAZ-Gesprüch.
Heiter ging es um Sonntag auf dem Erich-Mendel-Platz zu. Zum sechsten Mal hatte die Gemeinde ein Sommerfest mit Musik und Tanz organisiert, Hinter den Kulissen herrscht Nervosität, mitunter Angst. Die anti-israelischen, zum Teil antisemitischen Parolen bei Kundgebungen gegen den Gaza-Krieg „haben uns zutiefst beunruhigt", sagt Grigory Rabinovich.
So habe es in den letzten Wochen Überlegungen gegeben, das Sommerfest aus Sicherheitsgründen abzusagen. Letztlich habe man sich für die Feier entschieden — wenn auch mit weithin sichtbarem Polizeischutz. ,Wir lassen uns nicht unterkriegen!", bekräftigt Geschäftsführer Alexander Schrader.
Vor allem die jüngsten Anschläge auf Synagogen u.a. in Belgien und Wuppertal lassen die Furcht in derjüdischen Gemeinde wachsen. ,Wir erhalten Mails mit übelstem Nazi-Geschmier. Wir werden als .Kindermцrder' beschimpft. Es gibt kaum noch Gemeindemitglieder, die sich mit Kippa (jüdische Kopfbedeckung, die Red.) oder dem Davidstern als Kettenanhänger auf die Straße wagen. Die Polizei fährt an der Synagoge verstärkt Streife. Ein Armutszeugnis für den deutschen Staat", schildert Rabinovich. . Nein, zu Zwischenfällen sei es in Bochum, Herne und Hattingen bisher nicht gekommen. „Aber die Angst ist jederzeit da", weiß der Vorsitzende: nicht nur vor Islamisten, wie sie insbesondere in Bochum aktiv sind, sondern auch vor „scheinbar ganz normalen Bürgern, die mit dem Gaza-Konflikt ein Ventil für ihren Antisemitismus finden", so Alexander Schrader.
„Recht auf Verteidigung"
Wie jeder Beobachter trauere die Jüdische Gemeinde um die zivilen Opfer, um die getцteten Kinder und Frauen, die die israelische Offensive bei den Palästinensern fordert. Das Vorgehen der Regierung Netanjahu sei bei den Mitgliedern durchaus umstritten. Zweifellos aber habe Israel „das Recht, sich gegen Angriffe auf seine Zivilbevölkerung zu verteidigen und gegen die Infrastruktur des Hamas-Terrors vorzugehen", sagt Rabinovich. Die Jüdische Gemeinde rückt in diesen Wochen stets neuer, schrecklicher Nachrichten zusammen. Rückhalt und Solidarität, die der Vorsitzende in Bochum weitgehend vermisst: „Als einzige Partei hat uns die CDU kürzlich einen freundschaftlichen Besuch abgestattet. Von den christlichen Kirchen kommt nichts." Mut machte das Sommerfest, das gestern hunderte Besucher anlockte — auch viele nichtjüdischen Glaubens.
In dem Artikel unter der Beteiligung von Rabinovich und Chraga wird im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Fällen von eifrigem Judenhass in europäischen Ländern die wachsende Angst in der Gemeinde konstatiert.
Der Artikel wurde bereits am 25.08.2014 veröffentlicht, jedoch haben die Gemeinde Häuptlinge Rabinovich und Chraga bisher noch keine Zeit gefunden, ihre Gemeindemitglieder mit dem, was sie dort zusammengeredet haben, bekannt zu machen. Heute ist es klar, dass sie auch nicht vorgehabt haben, dies zu tun.
Ein eigenes Gesprächsthema bildet die Behauptung von Rabinovich, dass die Gemeinde palästinensische Frauen und Kinder trauere, ebenso unangebracht ist auch seine Behauptung, dass die Gemeindemitglieder die Politik der Regierung von Netanjahu nicht befürworten.
Warum hat Rabinovich keine Worte des Mitleids für die unschuldig durch terroristische Angriffe umgekommenen Israelis gefunden? Außerdem hat er auch nicht erwähnt, dass die Palästinenser absichtlich die Startpositionen der Raketen auf den Geländen von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und bewohnten Gebäuden platziert haben und dass die Terroristen Kindern und Frauen als menschlicher Schild missbraucht haben.
Israel führt keinen Krieg gegen die Palästinenser, aber um das Land und seine Bevölkerung zu verteidigen, war es gezwungen die Raketenaufstellungen zu vernichten. Jedoch hat Israel mit dem Ziel einer Minimierung der Opfer unter Zivilbevölkerung die Palästinenser vor der Richtung der bevorstehenden Attacken gewarnt.
Ich finde eine solche Position von Rabinovich empörend, da die Verweigerung der Juden, die Interessen des jüdischen Staates zu verteidigen, wobei allein die Tatsache seiner Existenz überhaupt die Garantie der Existenz des jüdischen Volkes darstellt, nach Verrat aussieht.
Das Wichtigste, was die Mitglieder der Gemeinde von Rabinovich und seinem Vorstand erwarten können, sind Empfehlungen zu ihrem Verhalten in der Situation der ihnen erklärten Gefahr. Aber während der 12 Jahre, in denen Rabinovich und Chraga sein Amt ausübten, ist die Gemeinde kein einziges Mal als Initiator öffentlicher Veranstaltungen, weder zur Unterstützung Israels, noch zur Gegenwehr von Antisemitismus aufgetreten.
Einen der Auswege aus der Situation hat der Geschäftsführer der Gemeinde demonstriert. Das ist der Verzicht auf den jüdischen Nachnamen. Zweifach wird der allen bekannte A. Chraga im Artikel A. Schrader genannt. Was bedeutet das? Will der Geschäftsführer die Spuren verwischen, um außerhalb des Geschehens zu bleiben?
Andere Wege werden im Artikel nicht aufgeführt. Es findet sich nichts außer der Hoffnung auf die Polizei. Dabei wird dem Staat gewisse Handlungsunfähigkeit vorgeworfen. Wird dieser Versuch, die Ernährer zu beleidigen, für Rabinovich ohne Folgen gut gehen? Er darf nicht vergessen, dass laut Dante der Ort derjenigen, die die ernährende Hand beißen und ihre Wohltäter verraten, sich in der vierten Zone des neunten Kreises der Hölle befindet.
26.08.2014
von hobbitt
Ich hätte nie gedacht, dass wir bei uns mal Demonstrationen dieser Art ertragen müssen, aber da habe ich wohl einiges unterschätzt.
Wenn ich mir das Gestammel einiger Politiker zu dem Thema anschaue, dann wundert mich das aber nicht und diejenigen, die schon sehr früh vor Problemen dieser Art gewarnt hatten, werden nun durch entsprechende Ereignisse rehabilitiert.
Auch wenn wir nun ein Einwanderungsland sind, sollten wir dennoch auf unseren Regeln und Gesetzen bestehen, aber wie es scheint sind in manchen Städten Polizei und Politik gnadenlos mit diesem Problem überfordert.
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